Kirchenführung durch St.Marien in Bergen auf Rügen

Im Chor sehen wir die beiden Hauptbilder der Wandmalereien, im Norden das himmlische Paradies im Süden Hölle und Fegefeuer. Die beiden Bilder im Chor waren nach der Freilegung, bei der letzten großen Renovierung der Kirche vor hundert Jahren, am besten erhalten. Sie wurden, wie die anderen Wandmalereien auch, vom „Kgl. Preuß. Historienmaler“ von Oetken restauriert. Da nur ca. 40% der heute sichtbaren Malereien vor der Restaurierung vorhanden waren, wurde der Rest von von Oetken frei ergänzt. Durch einige Aufzeichnungen und Fotos des von Oetken beschäftigen Malers Kistenmacher ist überliefert um welche Bereiche es sich handelt. So auch beim Höllenbild, die rechte Hälfte mit den törichten Jungfrauen. In diesem Bild dominiert der der Erzengel Michael mit der Seelenwaage, hinter dem grimmigen Rachen des Leviathan sitzen traurige Gestalten in Höllenflammen. Mittels eines Trichters wird der Geldgierige mit Münzen gestopft. Mit diesen eindrücklichen Szenen wird dem Menschen vor Augen gehalten, wie er nicht leben soll. Die Sünden der Menschen, wie Geldgier, Neid, Streit und Freßsucht, werden dargestellt. Sie zerstören das Zusammenleben. Dem sündigen Leben folgt die ewige Strafe. Die gemarterten Seelen erleiden Höllenqualen. Ganz im Gegesatz dazu steht die mystische Darstellung des Paradies. Eine blumige Vision des Jenseits, Bäume mit Früchten, Wasser, Blumen, Musik, Leben in Harmonie und Frieden. In der Mitte steht der Baum des Lebens. Aus den vier Ecken des Bildes wird aus Krügen Wein gegossen. Damit werden die vier Paradiesströme symbolisiert.

Wandmalerei - Himmel

Wandmalerei - Hölle

Die Malereien befinden sich in einem schlechtem Zustand. Die von von Oetken verwendeten Temperafarben haben besonders im Chorbereich ihre Farbkraft verloren.

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